Seit mehr als 50 Jahren halten Kurt Heinz Reitz und sein Team Kreuzberg fit. Reitz ist Inhaber und Geschäftsführer des Fitnesscenters aTB im Bergmannkiez. Seit Oktober 2018 verstärkt Ramin Sedighi aus Afghanistan das Team. Er macht inzwischen eine Ausbildung zum Sport- und Fitnesskaufmann.
Wie hat Sie das ARRIVO BERLIN Servicebüro unterstützen können?
Geeignete Auszubildende zu finden, ist nicht immer einfach. Unser Kiez ist berühmt für seine vielfältigen Migrationsgeschichten, warum also nicht den neu Zugewanderten eine Chance geben? Ramin passte sofort, die Frage war nur, wie wir ihn beschäftigen können. Anfangs war auch nicht klar, ob die Sprachkenntnisse ausreichen. Ramin hat also zuerst im Rahmen einer Einstiegsqualifizierung bei uns begonnen und nach einem halben Jahr war klar, der ist so gut, dass er sich das halbe Jahr anrechnen lassen und ins zweite Halbjahr in die Ausbildung wechseln konnte. Auf der Suche nach einer Verstärkung für unser Team und bei der Einschätzung der rechtlichen Rahmenbedingungen war uns das ARRIVO BERLIN Servicebüro behilflich. Das Servicebüro unterstützte uns bei der Beantragung der Einstiegsqualifizierung und beim Anschluss in die Ausbildung. Ramin hat das Servicebüro bei seinem Antrag auf Ausbildungsduldung geholfen und eine ehrenamtliche Betreuerin organisiert, die ihm im Alltag zur Seite steht. Auch jetzt, wo alles eingetütet ist, können wir bei Fragen immer auf das Servicebüro zurückgreifen.
Ihr Rat für andere Unternehmen in Berlin bei der Ausbildung/Beschäftigung von Geflüchteten?
Eine enge Begleitung ist schon wichtig: Deutliches und langsames Erklären der Aufgaben, immer wieder nachfragen, ob die Worte und deren Inhalte verstanden werden. Auch das "warum wird das so gemacht" erklären und dabei ggf. die gesetzlichen oder steuerlichen Vorschriften mit einbeziehen. Ab und an gemeinsam die eingehenden Briefe oder Mails lesen und sich auch die Antwortschreiben von Zeit zu Zeit vorlesen lassen. Auch regelmäßig nachfragen, was hast du in der Berufsschule gelernt, und bei den Projektarbeiten und Vorträgen unterstützen, das hilft. Und ebenso wichtig: Gegenseitiges erklären der verschiedenen Kulturen in der man groß geworden ist und in der man lebt.